Wanderung: Oktober 2022
Unter diesem Motto sind wir zu unserer Wanderung im Valle Veddasca aufgebrochen.
Wir wanderten im Regen vom See in die Einsamkeit des Tals hinein. Das Wetter war uns im großen Ganzen jedoch zugetan. Es wurde jeden Tag besser.
Sei es bei unserer achtsamen Gemüseverkostung, im Restaurant am Lago, in der Fattoria oben auf der Alb, bei Nicoletta, die für uns biologisch-vegetarisch-italienisch gekocht hat oder in Curiglia in der Dorfgaststätte.
Ein kulinarischer Höhepunkt jagte den anderen und das Abschlussessen von Els, der besten Bed+Breakfast-Gastgeberin, der wir alle je begegnet sind, war zum Hineinlegen.
Zum Ausgleich liefen wir und diesmal verliefen wir uns auch noch. Und so ging, stieg, begegnete jede von uns ihrem Nadelöhr und wir schafften es gemeinsam am anderen Ufer zu landen. Der Tag hatte es in sich: die Kühe und Ziegen im romantischen Mühlental gesellten sich zu uns und stießen auf unterschiedliche Grade von Zu-und Abneigungen.
Die Lehrerin Leben belohnte uns mit einem tollen Abendessen und einem wunderschönen Wander-und Verkostungserlebnis am folgenden Tag.
Erstaunlich, wieviel erweiterter unsere innere Wahrnehmung an diesem Mittag war, eingebettet an einem unbeschreiblich schönen, einsamen Ort, wo wir weit in die teilweise schneebedeckten Alpen schauen konnten.
Da wir Menschen aus verschiedenen Teilen der Welt waren, spielte die Kommunikation eine besondere Rolle. Wir waren stark aneinander beteiligt, mit dem Wunsch sich zu verstehen, erweiterte sich auch das non-verbale Verstehen zwischen uns, unseren Sprachen und mit der Natur.
Wir begegneten uns in uns selbst und im anderen. Wir erlebten die Wirkung von verschiedenen Gemüsen und wurden auch hier an unsere Wurzeln geführt. Es entstanden dadurch Fragen: Womit fühle ich mich wohl? Welche Nahrung tut mir gut? Welcher Anbau und welches Verhalten im Handel tragen zu dieser Qualität bei?
Weit weg von allem ist man im Valle Veddasca und nah am Leben. Als sehr bereichernd erlebten wir diese Tage, auf so vielen Ebenen. Das, was sich durchtrug und uns gleich mit, war der Humor. Wie beim Essen wurden an diesem nicht gespart. Ein Hoch auf die Vielfalt, das Teilen durch Gemeinsamkeit und dem Segen, der uns allen in diesen Tagen zuteil wurde.
Helena 2.11.2022